Reepsholt - KollegiatstiftPhoto: Matthias Süßen, 2011, CC BY 3.0

Reepsholt - Kollegiatstift

Existenz: 983 bis ca. 1434
Heutiges Gebiet: Gemeinde Friedeburg, Landkreis Wittmund
Orden/Art: Kollegiatstift, regulierte Chorherren
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Erzdiözese Bremen; bei der Aufhebung um 1434 Östringen.

Die Gründung des Stiftes durch die Schwestern Reinegerd und Wendila erfolgte im Zusammenhang einer Schenkung an die Bremer Kirche. Der Bremer Erzbischof Adaldag überließ dem Stift daraufhin einen Teil von Zehntabgaben. Das Stift besaß später Güter und Rechte in ganz Friesland, dazu wohl auch Grünflächen im Bereich von Dosenhamm. Reepsholt besaß vermutlich Reliquien des Mauritius, diese sind für das Jahr 1182 belegt. Das Stift unterstand allein der geistlichen Gewalt der Bremer Kirche, im Lauf des 11. Jahrhunderts wurde es dem Bremer Domkapitel übertragen. Nachdem um 1134 eine Probstei eingerichtet wurde, wurde es bald üblich, dass der Reepsholter Probst zugleich ein Mitglied des Bremer Domkapitels war - ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Amt vom Bremer Erzbischof, zeitweise auch vom Papst ausgeübt. Im Sendsprengel des Probstes lagen die Kirchen von Dykhausen, Horsten, Marxen, Etzel und von Westerstede. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde das Stift dem St. Willehad-Stift in Bremen inkorporiert. Gebäude und Kirche des Stifts haben seit dem Ende des 15. Jahrhunderts, spätestens seit 1474 nicht mehr bestanden.

Literatur: Burkhard Schäfer, Artikel Reepsholt - Kollegiatstift, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 1287-1290.

Germania Sacra: 811

Bearbeiter: Lennart Steffen