Mandelsloh - Kollegiatstift

Photo: Losch, 2008, CC BY-SA 3.0

Mandelsloh - Kollegiatstift

Existenz: 1393 bis nach 1588
Heutiges Gebiet: Stadt Neustadt am Rübenberge, Region Hannover
Orden/Art: Kanonikerstift
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Diözese Minden; Fürstentum Braunschweig-Calenberg

1393 wurde das Kollegiatsstsift an der Pfarrkirche St. Osdag in Mandelsloh von Dietrich von Mandelsloh gegründet und mit Gütern und Rechten ausgestattet. Als Reliquie besaß das Kloster den Körper des lokalen Heiligen Osdag. Das Kloster verfügte über 40 Höfe im Raum Mandelsloh darunter das s.g. Osdag-Gut und der Lüchtehof ebendort.
Der Dekan sollte von den Kanonikern gewählt werden, erster Dekan war Heinrich Notberg. Bereits 1415 wurde das Stift durch die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg mit dem Kanonikerstift St. Marien auf der Neustadt Hannover vereinigt, jedoch mussten sich mindestens zwei Kanoniker ständig in Mandelsloh aufhalten.
1543 wird eine Schule erwähnt. 1643 baute man an das Seitenschiff einen Schulraum an.
1550 verlieh Herzog Erich die beiden Kanonikate an die Söhne des Pfarrers in Rodewald. Offensichtlich wurde das Stift Ende des 16. Jahrhunderts mit der Durchsetzung der Reformation im Fürstentum Calenberg aufgehoben. Die Klosterkirche als dreischiffige romanische Basilika ist neben einigen direkt an den Kirchhof angrenzenden Gebäuden erhalten. Es existieren drei Glocken, die älteste von 1427. Kunsthistorisch bedeutsam sind die Reste von Wandmalereien vom 12. bis ins späte 19. Jahrhundert.

Literatur: Gaby Kuper, Artikel Mandelsloh - Kollegiatstift St. Osdag, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 984-988.

Germania Sacra: 714

Bearbeiter: Aaron Schwarz