Abbildung: Merian, 1640, Hospital, Nr. 16
Stade - Beginen
Existenz: vor 1339 bis 16. Jahrhundert
Heutiges Gebiet: Hansestadt Stade, Landkreis Stade.
Orden/Art: Beginenhaus.
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Erzdiözese Bremen; Erzstift Bremen (bei der Auflösung im 16. Jahrhundert).
Ein erster Beleg für die Existenz eines Beginenhauses in Stade findet sich im Jahre 1339, ein Stifer ist nicht überliefert. Der Konvent ist indirekt durch einen Straßennamen, platea beghinarum, nachzuweisen. Direkte Belege für das Haus selbst finden sich 1340. In diesem Jahr erwarb das Beginenhaus eine Mark Rente von einem Wohnhaus. Im Jahre 1361 besaß der Konvent ein kleines Haus hinter der Kirche St. Cosmae und im Verlauf des 15. Jh. wurden weitere Häuser erworben. Für dieses Jahrhundert sind auch einige kleinere Stiftungen belegt. Die Oberaufsicht über das Haus wurde vom Stader Rat ausgeübt. Seit 1344 finden sich Belege für das Amt eines Tutors; von diesem werden in den Quellen stets ein bis zwei genannt. In der Regel waren dies Ratsherren.
Als in Stade in den 1520er Jahren die Reformation eingeführt wurde, löste sich das Beginenhaus vermutlich auf. Nach der Auflösung des Hauses wurde es als Hospital bezeichnet (1590). Das Vermögen wurde vom Rat in eine Stiftung umgewandelt, die ein Armenhaus für Frauen betrieb. Das Haus der Beginen ist nicht erhalten, hier wurde 1840 ein Gefängnis errichtet.
Literatur: Jürgen Bohmbach, Artikel Stade - Beginen, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 1382-1384
Bearbeiter: Lennart Steffen