Braunschweig - Alexianer


Alexiushospital 1714, Werkstatt Beck

Braunschweig - Alexianer

Existenz: vor 1482 bis 1878
Heutiges Gebiet: Stadt Braunschweig
Orden/Art: Armenhaus, Pfründhaus
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Diözese Hildesheim, heute Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig, Bistum Hildesheim; Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, bei der Aufhebung Herzogtum Braunschweig

Eine erste Erwähnung finden die Alexianer, auch Trollbrüder, in einem Testament von 1482. Die Alexianer lebten von Almosen und dem Lohn für Krankenpfleger- und Bestattungsdienste. Seit 1528 war die Einrichtung vermutlich protestantisch. 1636 verstarb der letzte Alexianer und das Haus wurde zum Zentrum öffentlicher Almosenvergabe unter Verwaltung des Rates. 1677/78 wurde das Haus organisatorisch dem Armen-, Waisen-, Zucht- und Werkhaus Beatae Mariae Virginis (BMV) eingegliedert. Von da an beginnt eine durchmischte Geschichte als Stockhaus, 1748 als Unterbringungsort für Geisteskranke, Verwahrloste und Züchtlinge des BMV, 1757 als Lazarett, von 1829 bis 1865 als Heil- und Bewahrungsanstalt von Geisteskranken und schließlich als Haus für die Vierte untere Bürgerschule, bis der Rat das Gebäude 1878 abreißen ließ.

Literatur: Annette Boldt-Stülzebach, Artikel Braunschweig - Alexianer, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 163-164.

Germania Sacra: 918

Bearbeiterin: Julia Bartels