Dykhusen - Augustinerinnen, Dominikanerinnen

Photo: Matthias Süßen, 2011 CC BY 3.0

Dykhusen - Augustinerinnenkloster, später Dominikanerinnenkloster

Existenz: 1378 bis 1531
Heutiges Gebiet: Gemarkung Visquard, Gemeinde Krummhörn, Landkreis Aurich.
Orden/Art: Vermutlich zu Beginn Augustinerinnen, doch sind Rechts- und Lebensform nicht bekannt; spätestens 1451 Dominikanerinnen, Provinz Saxoniae.
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Diözese Münster; Grafschaft Ostfriesland.

Dodo, Pfarrer in Norden und bremischer Offizial in Friesland, Ocko I. tom Brok, Folkmar Allena, Häuptling in Osterhusen, Liudward, Häuptling in Westerhusen und Folkeld Kampana aus Hinte stifteten zusammen mit dem Mutterkloster Osterreide das Kloster Dykhusen und statten es mit der Kapelle und dem Dorf aus. Die Stifter hatten bereits 1376 erreicht, dass der Kaplan der Margaretenkapelle in Dykhusen, Liuppoldus, den Augustinerfrauen von Osterreide den Ort Dykhusen mit der Kapelle und allem Zubehör überließ, um hier ein neues Kloster zu errichten. Der zuständige Bischof von Münster und sein Domkapitel stimmten der Neugründung zwei Jahre später zu. Die spärliche Quellenlage erlaubt keinen tieferen Einblick in die Geschichte von Dykhusen. Das Kloster schloss sich spätestens 1451 dem Dominikanerorden an, für die Zeit sind die Klosterämter der Priorin und Subpriorin überliefert. Aus dem 15. Jahrhundert sind mehrere Zukäufe sowie eine fragmentarische Auflistung von Grundbesitzerwerbungen überliefert, darunter 1474 ein Vorwerk ohne Ortsangabe. Zudem wurde das Kloster von Häuptlingen in ihren Testamenten bedacht.
1531 brannte Balthasar von Esens die Klostergebäude nieder. Graf Enno II. von Ostfriesland verbot den Nonnen den Wiederaufbau und wies ihnen das benachbarte Karmeliterkloster Appingen als Wohnsitz zu. Ubbo Emmius berichtet in seiner Landesbeschreibung Ostfrieslands, dass dort, wo das Kloster stand, Bauernhöfe errichtet worden seien. In den Fundamenten der Höfe werden Reste der Klosterkirche vermutet. Bei Bauarbeiten in den Jahren 1964 und 1971 stieß man auf menschliche Skelette. Unter einem Haus befindet sich ein Gewölbekeller mit Steinen im Klosterformat.

Literatur: Josef Dolle, Artikel Dykhusen - Augustinerinnen, dann Dominikanerinnen, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 346-349.

Germania Sacra: 363

Bearbeiterin: Leonie Bunnenberg